Die DEFA - Deutsche Film AG - war das volkseigene Filmstudio
der DDR mit Sitz in Potsdam-Babelsberg. Am 17. Mai 1946 wurde sie gegründet.
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Gründung der DEFA am 17.05.1946
Sergej Tulpanow, Hans Klering, Alfred Lindemann, Willy Schiller, Karl
Hans Bergmann, Kurt Maetzig
Am 25. August 1945
nimmt die Zentralverwaltung für Volksbildung als beratende Körperschaft
der SMAD die Arbeit auf, selbst wieder Filme drehem zu wollen. Abteilungsleiter
für Kunst und Literatur (und Film) wird Herbert Volkmann. Bei ihm
melden sich der Kameramann Werner Krien, die Filmszenenbildner Carl Haacker
und Willy Schiller, der Chemiker und Filmtechniker Kurt Maetzig, der Schauspieler
und Produktionsleiter Adolf Fischer, der Kaufmann, Elektrotechniker und
Beleuchter Alfred Lindemann und der Schauspieler Hans Klering, um bei
dem Aufbau einer neuen Filmproduktion mitzuarbeiten, und bilden ein Filmaktiv.
Erster Höhepunkt ist die Zusammenkunft von Filmemachern, Schriftstellern
und Kulturfunktionären am 22. November
1945 im Hotel "Adlon" mit dem Ziel, einen Aufbauplan
für den Film in der sowjetischen Besatzungszone zu erarbeiten ("eine
deutsche Filmindustrie im Bereich der SBZ ins Leben zu rufen"), der
von der sowjetischen Zentralverwaltung im Dezember
1945 bestätigt wird.
Im Januar 1946 wird das Filmaktiv
(Deutsche Film AG in Gr.) offiziell nach bürgerlichem Recht als in
die Zentralverwaltung für Volksbildung eingegliederte Gesellschaft
eingetragen und nimmt seinen Sitz in Berlin am Dönhoffplatz in den
ehemaligen Verwaltungsräumen der Ufa, Krausenstraße 38/39.
Am 19. Februar 1946 kommt als neue
Wochenschau "Der Augenzeuge" erstmals in die Kinos.
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1. Klappe zum 1. DEFA-Spielfilm "Die Mörder
sind unter uns"
![Die Mörder sind unter uns](../images/defa_film01.gif)
Dreharbeiten zum ersten deutschen Nachkriegsfilm
"Die Mörder sind unter uns". ALTHOFF-ATELIER März
1946
Am 17. Mai 1946 wird
in Potsdam-Babelsberg die Deutsche Film-AG (DEFA) gegründet. Der
Vorschlag zur Kurzform DEFA stammt von Adolf Fischer, das Logo wird von
Hans Klering entworfen. Der Leiter des Informationsamtes der SBZ, Oberst
Sergei Tulpanow, überreicht die Lizenz für die "Herstellung
von Filmen aller Kategorien" (nicht für deren Vertrieb). Anwesend
ist auch der sowjetische Kulturoffizier Alexander Dymschiz.
Hans Klering ist einer der Lizenzträger. Er wird zunächst als
Prokurist, dann zum Direktor und später zusammen mit I. Trauberg
zum Co-Generaldirektor berufen.
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![Gründung der DEFA](../images/defa_gruendung03a.jpg)
Geburtstag der DEFA: Prof. Tulpanow überreicht
die Drehlizenz
Der Grundgedanke der DEFA war laut ihrer Gründer, daß
sie dabei helfen soll, "in Deutschland die Demokratie zu restaurieren,
die deutschen Köpfe vom Faschismus zu befreien und auch zu sozialistischen
Bürgern zu erziehen". Leitbild vieler Filme war der Sozialistische
Realismus. Denkweisen und Verherrlichung von Nihilismus, Dekadenz, Formalismus,
Spießertum und bürgerlichen Verhaltensweisen sollten im Filmschaffen
kritisiert und vermieden und durch sozialistische Ideale ersetzt werden.
Deshalb wurden viele Filme produziert, die sozialistische, humanistische
und kommunistische Werte sowie die Liebe zur DDR widerspiegelten.
Am 13. August 1946
erfolgt die Eintragung der Deutschen Film GmbH ins Handelsregister in
Berlin-Mitte mit Sitz in Berlin SW 68, Krausenstraße 38/39. Die
Deutsche Film GmbH verlegt am 14. Juni
1947 ihren juristischen Sitz von Berlin nach Potsdam. Die vier
Filmateliers der TobisFilmkunst GmbH und Tobis Syndikat GmbH in
Berlin-Johannisthal bilden jedoch weiterhin die Produktionsbasis der DEFA.
Die Deutsche Film GmbH wird am 11. November
1947 in eine sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft umgewandelt,
wobei das Firmenzeichen DEFA erhalten bleibt. Ab der 1. Vorstandssitzung
im November 1947 zeichnet Hans Klering als Vorstandsvorsitzender (vgl.
Bundesarchiv, VEB DEFA Studio für Spielfilme, DR 117 / 21715). Das
Kapital der GmbH wird von dem SED-Parteibetrieb Zentrag erworben.
Beim Zentralsekretariat der SED wird eine Filmkommission (DEFAKommission)
gebildet, die den umfassenden Einfluss auf die ostdeutsche Filmproduktion
durch die SED sichern soll.
Am 3. Dezember 1948 wird die DEFA,
die schon über mehr als 2.000 feste Mitarbeiter verfügt, als
gemeinsame deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft ins Handelsregister
eingetragen.
Seit 1950 hielt die ein Jahr zuvor
entstandene DDR alle Aktienanteile, 1952
wurde sie verstaatlicht.
Im Juli 1990 wurde
die DEFA in die Verwaltung der Treuhandanstalt überführt, 1992
kaufte der französiche Mischkonzern CGE die DEFA.
Die DEFA-Filmrechte und Dokumente jedoch wurden nicht privatisiert, sondern
der gemeinnützigen "DEFA-Stiftung" übertragen.
Der PROGRESS Film-Verleih nimmt die weltweite gewerbliche und nicht gewerbliche
Auswertung des DEFA-Filmstocks vor und vergibt Lizenzen für die Aufführung
von DEFA-Filmen in Kino und Fernsehen. Icestorm Entertainment ist exklusiver
Verwerter des DEFA-Filmstocks auf DVD, Video und anderen Trägermedien.
Das Bundesarchiv-Filmarchiv verwahrt die filmischen Ausgangsmaterialien
und sieht sich der dauerhaften Erhaltung des DEFA-Filmstocks verpflichtet.
Die DEFA drehte etwa 900 Spielfilme, 820 Trick- und Animationsfilme
und 3200 Dokumentar- und Kurzfilme. Etwa 8000 Filme wurden synchronisiert.
Informationen von www.wikipedia.de
Die DEFA-Stiftung (www.defa-stiftung.de)
Zur Geschichte der DEFA (www.filmportal.de)
Geschichte, Personen, Filme (www.defa-sternstunden.de)
Zur Geschichte der DEFA (www.wikipedia.de)
Weitere Informationen zur Geschichte der DEFA (www.calsky.com)
Eine Seite für Filmfreunde der DEFA (www.defa-fan.de/)
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